Die ersten 11
Mein Vater war starker Raucher. Deswegen gab es in unserer Wohnung viele Streichhölzer. Ich fand die Bildchen nett und habe deswegen heimlich angefangen, sie zu sammeln — ohne Penetranz und Akribie. Damals, in den 1960er-Jahren, waren Streichholzschachteln bunt und vorne und hinten mit Werbung bedruckt. Mittlerweile ist das Tolle daran, dass die kleinen Schachteln Zeitgeschichte schreiben. Zum Beispiel machte man damals Werbung dafür, Klopapier anstatt Zeitungspapier zu benutzen. Links unten ist auch eine Werbung von Brisk, diese Pomade benutzte mein Vater — ganz schrecklich, wie das gerochen hat!
Die ältesten Schachteln
Streichhölzer gibt es erst seit etwa 1830. Die ganz frühen Schachteln sind aus Papier, Pappe oder Spanholz. Dass sich diese alten, fragilen kleinen Schächtelchen erhalten haben, ist etwas Besonderes. Jedes einzelne wurde wahrscheinlich von jemandem sehr behutsam aufbewahrt. Ich bin voller Leidenschaft und Respekt vor etwas so Fragilem, das so lange Zeit unbeschadet überlebt hat.
Weit gereist
Diese Schachteln sind weit gereist. Sie kommen aus China, Kanada, Nepal und Peru. In jedem Land, das ich in meinem Leben bereiste, war ich stets auf der Jagd nach Streichhölzern. Das Briefchen „Hotel Maury“ kommt ursprünglich aus Peru. Da war ich allerdings noch nie. Vor rund zehn Jahren fand ich es auf einer Reise in Panama in der Nachttischschublade eines Hotelzimmers.
Faszinierende Hölzer
Besonders interessant wird es, wenn die originalen Hölzer in ihrer Schachtel noch erhalten sind. Bedruckte Zündhölzer gehören zu meinen absoluten Lieblingssammelstücken.
Kultur und Printmedien
Manche Schachteln sind gestaltet wie ein Buchcover oder das Titelblatt einer Zeitung. Von Schauspielhäusern gibt es oft ganze Serien, in denen sich die Schachteln nur wenig voneinander unterscheiden. Trotzdem will ich jede einzelne von ihnen besitzen. Wenn du zufällig eine zu Hause hast: Meine E-Mail-Adresse kennt das EVAU-Team!
Phillumenistische Gesellschaft e.V.
Peter Mackowiack, 1960 geboren, sammelt seit seinem siebten Lebensjahr Streichholzschachteln und -briefchen. Im Gegensatz zu Briefmarken haben sie keinen hohen monetären Wert. Für ihn persönlich aber ist der Wert unermesslich. Peter ist seit 18 Jahren Mitglied der Phillumenistischen Gesellschaft. In dem Verein haben sich „Sammlerinnen und Sammler von Zündholzetiketten“ im Jahr 1959 zusammengeschlossen.
Neben Mackowiack gibt es 163 weitere Vereinsmitglieder, die sich bei ihrem gemeinsamen Hobby auf unterschiedliche Bereiche konzentrieren. Alt, neu, Serien, mit den originalen Hölzern oder ohne: Über die Phillumenistische Gesellschaft werden Tauschbörsen organisiert und mithilfe der Zeitschrift „Alte Schachtel“ Fachwissen vernetzt.
Mackowiacks Schachteln wohnen in zwei Zimmern seines Hauses, in der Garage und im Keller. Sorgsam in Kisten verstaut, meist von A bis Z sortiert, teilweise nach Ländern geordnet. Ausgestellte Stücke oder Vitrinen sucht man im Haus der Mackowiacks allerdings vergeblich.
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