Durchs Netz aus der Einsamkeit

Gemeinsam mit ihrem Verein kämpft Dagmar Hirche für mehr digitale Kopetenz bei Senioren und bessere Rahmenbedingungen.

Text: Julian Stutz

Foto: Wege aus der Einsamkeit e.V.

Verein: Wege aus der Einsamkeit e.V.


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Verständliche Sprache von Telekommunikations- und IT-Anbietern, WLAN in Altenheimen und flächendeckende Digitalschulungen von Menschen über 65. Die Forderungen von Dagmar Hirche, Vorstand des Vereins Wege aus der Einsamkeit, klingen naheliegend, fast schon trivial. Umso erstaunlicher ist es, wie wenig diese Ideen in der Realität umgesetzt werden. Deshalb kämpft Hirche gemeinsam mit Ihrem Verein für mehr digitale Kompetenz bei Senioren und für bessere Rahmenbedingen.

Technik einfach erklären

Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit: Simpel kommunizieren und erklären. „Um Handymodelle, Betriebssysteme und Apps zu erklären, nutzen wir oft Vergleiche mit dem Auto.“, sagt Hirche. „Auch unsere Veranstaltungen heißen so wenig abschreckend wie möglich: Statt Workshops oder Seminare gibt es bei uns Gesprächsrunden, Technik-Kauderwelsch vermeiden wir.“

Ältere Menschen, die so ins Internet kommen, tun das nicht als Selbstzweck. Vielmehr ermöglichen die Kurse eine ganz neue Kommunikation mit jüngeren Familienmitgliedern. Hirche: „Über WhatsApp treten Senioren mit einem Schlag ganz anders in Kontakt mit ihren Enkeln oder Kindern.“

Digitalisierung für alle Altersgruppen

Auch wenn die Arbeit vor Ort sehr direkte Wirkung zeigt, bemüht sich Hirche auch um Veränderungen im größeren Rahmen: „Die Wirtschaft redet bisher oft noch konsequent an dieser wichtigen Zielgruppe vorbei und die Politik denkt bei Projekten zur Digitalisierung häufig auch nur an Klassenzimmer und weniger an Altenheime – das muss sich ändern.“

Einen Einblick in die Arbeit des Vereins gibt diese YouTube-Playlist.