Warum knurrige Kollegen gut fürs Gemüt sind 🐾❤️🐶

Unseren Redaktionshund Kasi wollen wir nicht missen. Allein deshalb ist es uns eine große Freude, euch den Bundesverband Bürohund e.V. vorzustellen.

Text: Monika Unkelbach

Aufmacherfoto: Gernot Walter

Verein: Bundesverband Bürohund e.V.


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„Sagen Sie mal, Herr Beyer, wie bringe ich meinem Hund bei, alleine zu bleiben?“ Diese Frage hat Hundetrainer Markus Beyer immer wieder gehört. Auf Nachfrage ging es häufig um die Bürozeiten des Frauchens oder Herrchens, die der Vierbeiner zuhause überbrücken sollte. Und irgendwann stellte sich Beyer dann die Frage: Warum kann eigentlich der Hund nicht mit ins Büro? Was spricht dagegen – und vor allem was könnte dafürsprechen? Er begann zu recherchieren und stieß auf die Doktorarbeit der Veterinär-Wissenschaftlerin Dr. Linda Handlin von der Swedish University of Agricultural Sciences. Sie wies im Jahr 2010 nach, dass Oxytocin – auch bekannt als Liebes- oder Kuschelhormon – nicht nur bei der Interaktion von Mensch zu Mensch, sondern auch zwischen Mensch und Hund entsteht. Oxytocin wirkt entspannend, senkt das Stressempfinden und wirkt sich so positiv auf die psychische Gesundheit von Menschen aus.

Hunde gegen Burnout

Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kam 2012 Professor Randolph Baker von der Virginia Commonwealth University. Für Markus Beyer waren diese Erkenntnisse die Initialzündung: „Burnout ist zu einer Volkskrankheit geworden und Hunde liefern einen Schutz dagegen. Es muss also im Interesse aller sein – Hundebesitzer, Hund und Arbeitgeber – ein gesundes Miteinander zu fördern, indem Hunde einen Platz im Büro erhalten.“

Arbeitgeber mit Vorbehalten

Heute hat der Verband viele Unterstützer und Förderer. Die beiden Vollmitglieder Markus Beyer und Yvonne Kumar arbeiten ehrenamtlich. Und zu tun gibt es genug: Auf der Webseite und über Social-Media-Kanäle klären Beyer und Kumar auf, geben Hundehaltern Argumentationshilfen für die Mitnahme ihres „besten Freundes“ und versuchen Vorbehalte von Arbeitgebern abzubauen. Sie unterstützen bei der Integration von Hunden im Büro und geben Hilfestellung falls es Probleme gibt. Eine Aufgabe, die die hauptberuflichen Hundetrainer häufig an ihre Grenzen bringt, wie Beyer zugibt: „Das Interesse ist sehr groß – auch aus dem Ausland werden wir angeschrieben. Und waren es zu Beginn überwiegend Hundebesitzer, die uns um Rat fragten, so bitten heute zunehmend Arbeitgeber um Unterstützung bei der ‚Festanstellung‘ von Kollege Wauwau.“

Wenn alle wollen, klappt es

Wie so oft, helfen Offenheit und klare Worte, wenn es darum geht, einen Hund in den Büroalltag zu integrieren. Im Vorfeld mit den Kollegen und dem Arbeitgeber sprechen und Überzeugungsarbeit leisten. Bei EVAU-Bürohund Kasimir hing schon seine Anschaffung von der Erlaubnis ab, ihn mit ins Büro zu bringen. Erst nachdem das geklärt war, hielt er als Welpe Einzug – und eroberte alle Herzen im Sturm. Auf die damals noch gelegentlich vorkommenden kleinen Missgeschicke (💩) machten die Kollegen die Besitzerin diskret aufmerksam. Manche griffen auch selbst zur Küchenrolle. Mittlerweile ist Kasimir seit sechs Jahren Teil des EVAU-Teams. Sein Lieblingsplatz – Anfangs auf dem Schreibtisch – ist jetzt darunter. Gleichgeblieben ist die Begeisterung, mit der er jeden Tag ins Büro stürmt. Aber das liegt vielleicht an dem zusammengeknüllten Umschlag mit Leckerli, den er erst mal hingebungsvoll zerfetzt.

 

Lust auf mehr Kasi?

EVAU-Hund Kasi hat einige Geschichten zu erzählen. Im Blog unseres Brötchen­gebers pr+co hat er seine Erfahrungen im Büro niedergeschrieben.